Wir stellen dir den zweithöchsten Wasserfall des Bayerischen Waldes vor

Glatt geschliffene Steine im Bachbett, eine kleine tief eingeschnittene Schlucht und wildes Wasser. In den Wäldern rund um Bodenmais findet sich neben der bekannten Rißlochschlucht ein weiterer Ort mit „Wildem Wasser“: der Hochfall. Neben der Ursprünglichkeit der umgebenden Wälder, mit seiner Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, ist es vor allem die formende Kraft des Wassers, die Wandernde hier beeindruckt. Es bedarf schon etwas Mut, um den Holzsteg, der über den wild tosenden Moosbach führt, zu queren. Aber es lohnt sich, denn vom Steg ganz vorne bietet sich ein beeindruckender Blick zum zweithöchsten Wasserfall des Bayerischen Waldes.

Die formende Kraft des Wassers

Mit seinem rund acht Meter hohem Wasserfall ist der Hochfall zwar deutlich kleiner als sein großer Bruder im benachbartem Rißloch, aber er gehört zweifelsfrei zu den schönsten Flecken rund um Bodenmais. Das Wasser stürzt in die Tiefe in ein fast kreisrundes Wasserbecken, in eine sogenannte „Gumpe“. Über viele, viele Jahre, ja wahrscheinlich Jahrtausende hat sich hier das Wasser in den harten Gneis hineingemeißelt und wannenartige Rinnen so herausgeschliffen, dass die streifenartige Anordnung der Gesteinsminerale besonders deutlich wird. Die wunderschönen Schichtungen der Arbergneise kommen zur vollen Geltung. Dann fließt er unter der Holzbrücke durch, um abermals ein paar Meter in die Tiefe zu stürzen. Das Quellgebiet des Moosbach liegt zwischen dem Kleinen Arber und dem Enzian auf einer Meereshöhe von etwa 1163 Meter. Von links fließen ihm das Dürrböbrachbachl und der Forellenbach zu. Westlich von Bodenmais mündet der Moosbach nach Überwindung von 575 Höhenmetern in den Rothbach, welcher später in den Schwarzen Regen fließt. Das Wasser reist über Regensburg in die Donau und weiter bis ins Schwarze Meer.

Die Ruhe von Wasser und Wald genießen

Wasserspiel rund um den Hochfall

Der Moosbach schlängelt durch den Wald

Wenn ein schwarz-gelber Lurch den Wanderweg kreuzt...

 

Im Jahr 1965 wurde der Bereich entlang des Moosbaches zum Naturdenkmal durch das Landratsamt Regen erklärt. Das flächenhafte Naturdenkmal ist 2,82 Hektar groß und umfasst naturnahe Waldbereiche mit Schluchtwaldcharakter. Wenn es richtig stark geregnet hat und feucht ist, kann es gut sein, dass ein schwarz-gelber Lurch Ihren Wanderweg kreuzt. Dann aufgepasst! Nicht nur weil der Feuersalamander leicht giftige Hautsekrete absondern kann, sondern weil er inzwischen „besonders geschützt“ ist.

 

Zahlreiche Farne, Flechten und Moose besiedeln die feuchten Felsen. Im Unterwuchs wachsen Hochstauden wie Geisbart, Hasenlattich, Alpenmilchlattich und Sumpfpippau. Aber es finden sich auch seltene Arten wie der Rippenfarn (Blechnum spicant), der auch Kraftfarn genannt wird. Dieser zeichnet sich durch zwei unterschiedliche Formen der Farnwedel aus. Die sporenlosen Wedel, an der Unterseite glatt, werden 15 bis 50 Zentimeter lang. Sie überdauern den Winter oft wintergrün als am Boden liegende Rosette. Die sporentragenden Wedel entstehen meist im Zentrum der Rosette und besitzen sehr schmale, rippenähnliche Fiederblätter. Die Sporen sind auf der Unterseite braun und in Zweierreihen zu erkennen. Achte bei deiner Wanderung auf diese Unterschiede!

 

Ein „Waldbad“ voller Ruhe und Stille

 

Wer aufmerksam durch die Wälder zum Hochfall streift, der wird neben einigen Ausblicken auch Ruhe und Stille finden. Der „Perspektiv-Wechsel-Weg“ der Pfarrei Bodenmais lädt als Meditationsweg dazu ein. Auf jeden Fall wird dir der Wechsel zwischen dem rauschenden Moosbach und der Ruhe im Wald, wie auch das „Waldbad“ während deiner Wanderung, guttun.

Ein Feuersalamander

Das Wasser meißelt sich in den Stein

Bodenmais im Bayerischen Wald

Wildes Wasser: Eine Tour zu zwei imposanten Wasserfällen

Die malerischen Rißlochwasserfälle und der imposante Hochfall in Bodenmais sind die zwei höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes. Sie zu erwandern ist traumhaft schön.

In der malerischen Rißlochschlucht hallt der Gesang der Vögel durch die Baumkronen. Frische Waldluft umweht den Wanderer. Im heilklimatischen Kurort Bodenmais im Bayerischen Wald liegen die zwei höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes: die Rißlochwasserfälle und der Hochfall. Bei einer Rundtour können die beiden beeindruckenden Naturschauspiele erwandert werden.

Von Bodenmais startend führt die Wanderung durch herrlichen Bergmischwald zum Hochfall. Mit seinem imposanten acht Meter hohem Wasserfall gehört er zu den schönsten Flecken rund um den beliebten Urlaubsort. Über Jahrtausende hat sich hier das Wasser in das harte Gestein hineingemeißelt und eine Art Pool geformt.

Urwald in der Rißlochschlucht

Über schmale Steige führt die Tour weiter zum Sturmriegel, wo zwei Bänke zum traumhaften Ausblick auf Bodenmais einladen, und hinein in die Rißlochschlucht. Das Rißloch gehört zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns und hat damit einen wunderbaren Urwald-Charakter. Das Tosen der Wassermassen kommt näher. Die Rißlochwasserfälle sind erreicht. In mehren Kaskaden stürzen sie insgesamt 55 Meter in die Tiefe, der Hauptfall misst dabei beachtliche 15 Meter. Es lohnt sich, innezuhalten, das beruhigende Spiel des Wassers zu beobachten und die erfrischende Waldluft zu genießen, bevor mit Blick auf die Schlucht zurück nach Bodenmais gewandert wird.


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