Unterwegs im Nationalpark Bayerischer Wald Erlebe immer dienstags bei unserer geführten „Urwaldwanderung“ die Magie des Waldes

Eine Wanderung durch den Urwald? Und das in der Nähe von Bodenmais? Ja, das ist möglich, denn im Nationalpark Bayerischer Wald existieren Waldgebiete, die noch ursprünglich sind und in denen der Mensch entweder noch nie oder schon sehr lange Zeit nicht mehr eingegriffen hat.

Immer dienstags „entführen“ wir dich bei unserer geführten „Urwaldwanderung“ in diese magischen Wälder. Eine der Guides ist die ehrenamtlichen Waldführerin Gabi Kreuzer – zusammen mit ihrer Dackelhündin Basca.

Nach einer kurzer Vorstellung der Teilnehmer folgt eine Zugfahrt auf einer traumhaften schönen Strecke mit der Waldbahn von Bodenmais nach Bayerisch Eisenstein. Am Grenzbahnhof angekommen erhält man einen kurzen Überblick über die Entstehung und Zonen des Nationalparks Bayerischer Wald. Zudem bietet sich das Erlebnis, gleichzeitig in zwei Ländern zu stehen. Einst trennte hier der Eiserne Vorhang West und Ost. Heute ist die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien nur noch durch eine rote Linie zu erkennen.

 

Wissenswertes über Wald und Tiere

 

Nach einem Kurzaufenthalt im Nachbarland kann die Wanderung losgehen und startet auf einem Forstweg. Diesen verlässt man nach der ersten Wegmarkierung, von nun an geht es durch den Wald. Nach einem ersten Anstieg folgt die erste Lektion. Weißt du, welches Wild am häufigsten im Nationalpark vorkommt? Wie das Weibchen vom Hirsch heißt oder wie schwer ein Wildschwein werden kann? Nach dieser Wanderung kannst du diese Fragen mit Sicherheit beantworten. Auch Rezepte für Hausmittel, zum Beispiel aus frischen Tannenwipfeln, gibt dir Waldführerin Gabi mit auf den Weg. Sobald alle Fragen geklärt sind, geht es weiter. Hündin Basca kennt den Weg und rennt voran, kontrolliert ab und an, ob noch alle Teilnehmer da sind und sprintet wieder an die Spitze.

Weiter durch den Wald, dem Vogelgezwitscher lauschend, geht es über den Hochbergsattel, den höchsten Punkt der Wanderung, in Richtung Zwieselerwaldhaus. Auf dem Weg dorthin wandert man auf dem einzigartigen Urwalderlebnisweg „Hans-Watzlik-Hain“, das erste ursprüngliche Waldgebiet auf dieser Tour. Man spürt, dass dieser Wald eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Für Waldführerin Gabi ist dieser Ort einer ihrer persönlichen Kraftplätze.

 

Auf Tuchfühlung mit einem Baumriesen

 

Unübersehbar ist die „Dicke Tanne“, mit einen Durchmesser von zwei Metern und einer Höhe von über 50 Metern der mächtigste Baum im ganzen Bayerischen Wald. Ihr Alter wird auf über 600 Jahre geschätzt. Was sie wohl alles erzählen könnte? Allein die Tatsache, dass es fünf Erwachsene braucht, um die „Dicke Tanne“ zu umarmen, zeigt, wie imposant dieser gewaltige Baum ist. Der märchenhafte Hain umfasst noch viele weitere Baumriesen – ob Fichten, Buchen oder Tannen.

Auch Grundlagen aus dem Schulunterricht, wie die verschiedenen Baumarten, deren Wurzelform und Unterscheidungsmerkmale werden bei der „Urwaldwanderung“ aufgefrischt. Auf dem Weg begegnen einem immer wieder bizarr gewachsene Bäume, mystische Gestalten, die fantasievolle Namen wie „Krakenbaum“ tragen. Nachdem man den Bohlenweg rund um die „Dicke Tanne“ verlassen hat, folgt man dem Forstweg über den Wanderparkplatz Brechhäuslau und läuft durch den idyllischen Ort Zwieselerwaldhaus, wo in der namensgebenden Wirtschaft gemütlich eingekehrt werden kann. Hinter dem Wirtshaus geht es wieder in den Urwald hinein.

Auch geschichtliches Wissen über die Panduren sowie Wissenswertes über die Pilze, im Bayerwald „Schwammerl“ genannt, erfährst du auf dieser lehrreichen Wanderung. Der Deutschlandpilz oder der sehr selten vorkommende, duftende Feuerschwamm werden sich bestimmt in dein Gedächtnis brennen.

Weiter geht es in Richtung des Wildniscamps Falkenstein, wo eine kurze Trinkpause erfolgt. Die letzte Etappe beinhaltet noch einen kurzen Anstieg, an dessen Ende Sie das Haus zur Wildnis erreichen. Dort kannst du dir spielerisch Wissen über die heimischen Wälder und deren Bewohner aneignen. Wenn du Glück hast, siehst du auf dem Weg zur Waldbahn-Haltestelle Ludwigsthal noch einen der drei Luchse im Gehege umherlaufen.

Der letzte Programmpunkt ist die Zugfahrt nach Bodenmais, bei der sich über die erlebnisreiche Wanderung ausgetauscht, die Ausblicke aus dem Fenster genossen sowie die nächsten Touren und Aufenthalte in Bodenmais besprochen werden.

Die "Dicke Tanne"

Verwunschene Baumgestalten

600 Jahre alt ist die "Dicke Tanne"

Wildes Wasser im Urlaub


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